~ Café Kaba ☆.¸¸.•°´¯)

der gefressen wollen werdende entstädterte braucht die stadt, die ihre kinder frißt.
gib mir die stadt zurück, ihren smog, wenn die vergaser brennen, schlagen die flügel meiner lungen
mich hellwach.

mir fehlt, verflucht, die innere ruhe und gelassenheit.
ihr fehlen macht mich gerade entsetzlich träge, und diese trägheit läßt mich innerlich frieren.

mir fehlt, mir fehlt, mir fehlt und fehlt
die für das greifbare notwendige
bewegung!

statt sofort loszumalen erst den kauf einer staffelei zu planen, gar die preise zu vergleichen, ist ein fundamentalfehler!

das wäre ja förmlich wie statt sofort sex zu haben, erst den kauf eines bettes zu planen, gar die preise zu vergleichen etc.

in welchem garten wächst die am schnellsten klaubare rose? angebetete dürfen nicht durch blättern in branchenbüchern warten gelassen werden!

trotzdem: das fehlen von infrastruktur, weil diese über jahre hinweg vernachlässigt wurde, ist wie eine mit klebstoff bestrichene schuhsohle. lieber jahrelang in fettnäpfchen getreten zu sein, wäre nicht halb so schlimm gewesen, vielleicht, ganz im gegenteil, sportlich. oder?

analytisch wurde deutlich, daß ich nie einen raum für mich allein hatte, einen eigenen raum, und es vorstellbar ist, daß dieses heute noch eine große rolle für mich spielt.

mitten hinein in konditionelle höhenflüge: lymphadenitis, schluckweh, 4 mio. einheiten baycillin mega, bauchweh.

im radio eine auf prinzipien rumreitende mutter mit beule im rock auf schoßhöhe, die bedrohlich auf eine halb heraushängende domestosflasche zwischen den beinen schließen läßt und der zuhörerInnenschaft verkündet, für sonntage gestärkte kaffeetischdecken vor- und ihre kinder zum ein- pünktlicher mahlzeitzeiten an- zuhalten. in hohle birnen paßt immer noch ein knigge.

ich schoß das radio mit meiner winchester aus, gute nacht.

film angesehen: de tweeling von ben sombogaart, nach tessa de loo.

armer kleiner "iß, mein" junge aus böll's haus ohne hüter, verschlingende freßoma mit großem geldbeutel, wohlstandsfressen, nachkriegschampagner, erste bundestagsmehrheitsfraktion ehemaliger nsdap-mitglieder, verschüchtert angepaßte displaced persons, feste ekel feiern wie sie fallen.
vertigo, pelzige zunge, lichtscheu, lärmempfindlichkeit.

das meer, zeeland, jaffa, .. ein ruhiger blick vom balkon auf das meer, ohne daß es der notwendigkeit des fallens auch nur eines wortes bedürfte.

>>> flucht und vertreibung
>>> brigitte maria mayer

ich habe meine weinrote winterjacke und "schlafen kann ich, wenn ich tot bin" *rainer werner faßbinder*, also guten morgen, gegen die dunkelheit tut's zur not auch ein lichtschalter.

der mensch wird als genie geboren und stirbt als idiot.
*charles bukowski*

die erste hälfte meines lebens wird mir ein beispiel gegeben haben, wie man vieles nicht oder weiß ich nicht wie hätte machen sollen. psychoanalyse erst an der schwelle zur zweiten hälfte, weil ich zu blöd bin, diese erkenntnis ganz allein zu extrahieren, könnte zu spät gewesen sein, wenn ich das durchschnittliche lebensalter unterschreiten sollte.

ich rauche, und es macht mir spaß, und ich genieße es. aber ich dürfte es erst genießen, nachdem ich nach obiger, noch zu gewinnender erkenntnis handele, wenn es mich dann umbrächte, wäre es nicht schlimm.


* * * * *


Wenn ich
mein Leben noch einmal leben könnte,
im nächsten Leben würde ich versuchen,
mehr Fehler zu machen.

Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter,
als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.

Ich würde nicht so gesund leben.

Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen,

mehr in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens

fruchtbar verbrachten;

freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen,
nur mehr gute Augenblicke zu haben.

Falls Du es noch nicht weißt, aus diesen
besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken;
vergiss nicht den jetzigen.

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein

barfuss gehen.

Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie ... ich bin 85 Jahre alt
und weiß, dass ich bald sterben werde."

*Jorge Luis Borges, argentinischer Dichter*


wenn ich diesen tango noch einmal tanzen könnte ...

"Freiheit ist unteilbar. Freiheit, die nicht auch deine Freiheit ist, ist keine
Freiheit."


ja, und es kann gar nicht dick genug unterstrichen werden !!!


und dann blicke ich vom bildschirm aus knapp zwei meter tief nach nordwesten in das bücherregal mit jeder menge freiheitsliteratur darin, die ich im

ver - laufe

meines lebens las & durchaus

ver - such(t)e,

zu

ver - innerlichen.

mir will scheinen, nur der geist gewährte einlaß; die schranke der beweglichkeitsmaterie (gemeint ist das fleisch, dessen zähigkeit synchron geht mit dem des quarks, in dem es liegt) war eingeröstet.

gib mir noch ziemlich unbefreiten einen unfreien dazu, verbanne mich mit ihm an einen ort & gib' uns fünf jahre & ich garantiere, ich ...