ein casus, der keiner ist
... meiner bescheidenen beobachtung des zeitgeistes nach scheint es eher der fall zu sein, daß gelegentlich menschen, die innerhalb gesellschaftlicher und ökonomischer ellenbogenstrukturen einem außergewöhnlich hohen behauptungs- und erwartungsdruck ausgesetzt sind, diesem nicht immer standhalten können.
da muß zunächst noch nicht mal von selbstbehauptung gesprochen werden; man überlege nur einmal, welche interessen, die mit oft härtesten mitteln durchgesetzt werden, mit dem erfolg oder nichterfolg etwa von amy winehouse verknüpft sind, wer alles an ihr mitverdient und so weiter. vor diesem hintergrund würde ich eher diesen strukturen die diagnose borderline anheften als denen, die das ein oder andere mal auf der bühne rumstolperten.
auch noch nicht berücksichtigt dabei ist, inwieweit es sich um gezieltes plazieren eines bestimmten skandalträchtigen bildes in der öffentlichkeit, also schlicht um marketing handelt. skandal + sensationsgier = umsatzsteigerung. charles bukowski war einmal so ehrlich, von sich zu sagen, "die leute kommen zu meinen lesungen, weil sie einen betrunkenen randalierer auf der bühne erwarten. also biete ich ihnen einen."
übrigens erliegen auch psychiaterinnen und psychiater diesem phänomen, und zusätzlich ihren eigenen allmachtsphantasien, etwa wenn sie bücher veröffentlichen, die psychogramme von berühmtheiten enthalten. vor 30 jahren wurde darin allen eine depression unterstellt, und heute eben borderline. so wandelt der zeitgeist, der es sich leisten kann, auf die notwendigkeit mindestens einjähriger intensiver psychiatrischer diagnostik und das professionelle wissen darum, daß dann trotzdem immer noch vieles ganz anders sein oder auch nicht sein kann, zu verzichten.
journalistinnen und journalisten jedenfalls verstehen gar nichts von diagnostik, sehr wohl aber, daß ein photo samt untertiteln von einer betrunken aussehenden amy winehouse 20.000 britische pfund und mehr wert ist.
erfreuen wir uns also lieber an dem, jetzt hätte ich doch fast geschrieben, was blütenweiß, kristallin und rein
wie ein sträßelein
cocain fürs näselein,
nein,
ähm, faden verloren,
an dem wahren,
guten, schönen,
hör- und sicht-
baren.
da muß zunächst noch nicht mal von selbstbehauptung gesprochen werden; man überlege nur einmal, welche interessen, die mit oft härtesten mitteln durchgesetzt werden, mit dem erfolg oder nichterfolg etwa von amy winehouse verknüpft sind, wer alles an ihr mitverdient und so weiter. vor diesem hintergrund würde ich eher diesen strukturen die diagnose borderline anheften als denen, die das ein oder andere mal auf der bühne rumstolperten.
auch noch nicht berücksichtigt dabei ist, inwieweit es sich um gezieltes plazieren eines bestimmten skandalträchtigen bildes in der öffentlichkeit, also schlicht um marketing handelt. skandal + sensationsgier = umsatzsteigerung. charles bukowski war einmal so ehrlich, von sich zu sagen, "die leute kommen zu meinen lesungen, weil sie einen betrunkenen randalierer auf der bühne erwarten. also biete ich ihnen einen."
übrigens erliegen auch psychiaterinnen und psychiater diesem phänomen, und zusätzlich ihren eigenen allmachtsphantasien, etwa wenn sie bücher veröffentlichen, die psychogramme von berühmtheiten enthalten. vor 30 jahren wurde darin allen eine depression unterstellt, und heute eben borderline. so wandelt der zeitgeist, der es sich leisten kann, auf die notwendigkeit mindestens einjähriger intensiver psychiatrischer diagnostik und das professionelle wissen darum, daß dann trotzdem immer noch vieles ganz anders sein oder auch nicht sein kann, zu verzichten.
journalistinnen und journalisten jedenfalls verstehen gar nichts von diagnostik, sehr wohl aber, daß ein photo samt untertiteln von einer betrunken aussehenden amy winehouse 20.000 britische pfund und mehr wert ist.
erfreuen wir uns also lieber an dem, jetzt hätte ich doch fast geschrieben, was blütenweiß, kristallin und rein
wie ein sträßelein
cocain fürs näselein,
nein,
ähm, faden verloren,
an dem wahren,
guten, schönen,
hör- und sicht-
baren.
Bell On A Rip - 2008/10/15 04:28