rilkes duineser elegien, Alles war Auftrag et gezetera,
welch zweifelhafte beliebigkeit, die einem auch noch die in schlaffe muskulatur eingewickelten knochen ermüden läßt,
oder giraudoux, weitaus weniger beliebig, dafür absolut- in doofheit tauchend, Es kommt einzig darauf an, seinen Stil zu finden, die Idee kommt später;
nun, sartre kommentierte zu recht: Er, giraudoux, hatte sich getäuscht: die Idee kam nicht.
der moment der erinnerung daran, daß j. p. sartre antoine daeinst denken ließ, dieser werde sich in den tuilerien auf einen eisenstuhl setzen, oder vielmehr, aus sparsamkeit, auf eine (plastik?)bank, war weniger ein erhebender als vielmehr ein aushebender. ich war gerade, und saß dabei über einem loch, dem edelplastik die gunst erwies, es riesenostereiförmig zu begrenzen, gefangengenommen von einer labilität, die mich frühmorgens (was mensch so frühmorgens nennt, aber der genaue tageszeitpunkt ist, im gegensatz zu dem gefühlten frühmorgen, egal) regelmäßig aufschreckt und solche, dem labilen fühlen folgende erinnerungen erinnern läßt, glücklicherweise;
labilität, eine zweite springjalousie, die, dem ziehen einer reißleine ähnlich, aufgerollt werden will und muß,
reife aus erfahrungen von jahrzehnten, nicht in den kürüll geschossen, aber doch teils etwas arg leichtfertig vergessen, zeits außer kraft gesetzt zu haben zugunsten des einen oder anderen blendwerks, das zu wissen, nun ja,
macht's auch nicht besser.
aber auch nicht schlechter. und nicht, daß ich leichtfertigkeit nicht liebte; und auch diesem satz erlaube ich keinesdings die selbstaufgabe seiner überzeugenden wirksamkeit:
nur liebe gestattet dem genießen, sich zum begehren
herabzulassen.
anmerkung vom 16. august 2009: unterschrieben bisher nur den ersten absatz, bis "macht's auch nicht besser". nur, "leichtfertig vergessen", das stimmt nicht ganz. manchmal ist man einfach nicht allem gewachsen, und dabei nun wiederum leichtfertig mag sein, daß man auch gar nicht immer allem und allen gewachsen sein möchte. vielleicht aber auch gar nicht leichtfertig, eingedenk der wachsrichtung schmarotzender pflanzen, der dunkelheit entgegen.
wenn jemandem der kaffeelöffel aus der hand gleitet, woraufhin dieser zu boden fällt, fällt bereits, von jederfrau/man eröhr- und äugbar, der kaffeelöffel zu boden. wozu aber muß einem dann noch von dem, dem das mißgeschick passierte, dieses gesondert mitgeteilt werden?
wie soll man da in ruhe arbeiten können?
"ein zweiunddreißigjähriger waldarbeiter ist von einem baum erschlagen worden."
"Du, hör' mal!" waren die worte, die der unverlangt zitierten nachricht vorausgingen.
"neuerdings werden die gelben säcke am montag auf die straße gestellt."
im ganzen leben habe ich niemals, an welchem infragekommenden wochentag auch immer, irgendetwas auf die straße gestellt, nicht mal mich selbst als street whore, und also werde ich auch in zukunft nicht damit beginnen, montags in dieser weise mit irgendwelchen säcken zu verfahren. ich besitze gar keine säcke, weder gelbe noch andersfarbige. und iktareuse arschlöcher, mögen sie noch so große sein, auch mit ihnen würde ich, mitmensch, der man schließlich ist, keinen jeglichen asphalt abdecken, sie stattdessen höchstpersönlich in die innere bringen.
the elderly couple; es hat sich nichts zu sagen, sitzt schweigend vor beider tassen kaffee. trinkt kaffee, keine ahnung, vielleicht, weil man kaffee trinkt in einem café. oder so. es sieht mich dauernd an, das paar, fast verstohlen, aber doch mich mit den blicken durchbohren wollend. anlaß für mich, mir über gänzlich unterschiedliche lebensmodi gedanken zu machen. kurz. fast scheint es, als könnten die beiden sich anschweigenden nicht ertragen, daß ich mich sehr gut ertrage, wenn ich hier allein im hinteren eckchen sitze, um gelegentlich einen blick schweifen lassen, arbeiten, vor allem aber genußvoll schweigen zu können. bevor die vorstellung übelkeit bei mir auslöst, daß die beiden, wenn sie nachhause zurückkehren, eine weiße tischdecke auf dem tisch in einem raum, den sie wahrscheinlich seit 40 jahren wohnzimmer nennen, vorfinden werden, senke ich mein haupt zum schreibblock und negiere die anwesenheit des paares, indem ich es vergesse. und doch ist es da, das paar, nämlich hier, in meinen zeilen. diese paar wörter sind es, die ich die funktion erfüllen lasse, nicht in gleicher weise zu versteinern, wie ich es dem älteren paar unterstelle. möglich ist dies jedoch nur für den gegenwärtigen augenblick, in dem ich sie aufschreibe. ich bin dem paar dankbar für diesen augenblick. schon im nächsten, etwa, wenn ich das café als freier mensch verlassen haben werde, hilft mir das versteinerte paar nicht mehr dabei, nicht selbst zu versteinern, und der böige wind der eigenverantwortung bläßt mir wieder unwiderstehlich ins gesicht.
habe ich eigentlich schon erzählt, daß mir die bleistiftspitze abgebrochen ist? nein? nun, mir ist die bleistiftspitze abgebrochen. & ich finde keinen spitzer! ich wünsche einen angenehmen & hochkonzentrierten arbeitstag! :-)
morgenmüde setzen wir uns zu anais n., heiner m. & sascha a. - alles andere als eine fehlbesetzung im leeren schatten des ...
eine sichere ordnung, eine feste form
ist etwas für das ende des lebens.
oder für solche, die anfang & ende verwexeln!
auf der bühne findet das statt, wenn jemand
plötzlich beginnt, seine eigene geschichte zu erzählen.
das bricht die vereinbarung,
fällt aus dem dramatischen rahmen,
stößt das publikum vor den kopf, ist der
anfang vom ende eines spektakels, für das der
freie bürger den eintrittspreis bezahlt hat.
... diffusen cafés - ...
you don't see the things as they are
you see the things as YOU are !!!
