z. bsp. fressen oder gefressen werden
jetzt sind eineinhalb stunden vergangen. ich scherze nicht, so lange schon sitze ich, gebannt wie das kaninchen vor der schlange, vor diesem einen satz:
"... macht ist ein suchtmittel, das ähnlich wirkt wie schokolade."
und ich unterdrücke ein ohnehin kaum vorhandenes hungergefühl mit der 14. tagescigarette und dem fünften schälchen tagesnescafé.
nachts wache ich nach zwei stunden schlaf auf. schlafwandlerisch, wie von geisterhand geführt, gehe ich in die küche, schnappe mir schokolade aus dem schrank, gehe zurück ins bett und esse, nordöstlich aufgerichtet, die ganze tafel auf. ich denke derweil darüber nach, wie ich mir bei tage vornahm, das zu lassen, weil es nicht gut ist. dann schlafe ich weiter. vorletzte nacht ist das dreimal hintereinander vorgekommen.
ich habe mir mal wieder >>> zabriskie point von >>> antonioni angesehen. die schlußszene ist meine persönliche wunscherfüllung. der ganze wohlstandsmüll explodiert und fliegt in alle himmelsrichtungen. ich bin teil meines wohlstandsmülls. mit etwas phantasie gleicht das bild der explosion dem eines erfrischenden springbrunnens.
welch eine befreiung. WELCH EINE BEFREIUNG !!!
ich möchte nicht verbrennen (brennt eigentlich asche? nein. flugasche?), ich möchte explodieren. das vorweg. aber ich stelle mir gerade vor, meine aus 80 % fremdwohlstandsmüll bestehende wohnung würde abbrennen. meinen gefrierschrank (bofrost sorgt dafür, daß wenigstens das gewicht meiner knochen nicht sinkt), mein bett und vor allem ein paar bücher wären mir wichtig, sie zu behalten. und ein medium, durch das ich mich ab und zu mitteilen kann, das muß gar kein pc sein, ein paar blätter papier, umschläge, meine 37 obligatorisch vorgespitzten bleistifte und ein paar briefmarken reichen aus. okay, meine bücher, mein heiliges. doch beginnt es nicht schon hier mit dem meinen, etwas unbedingt HABEN wollen zu müssen? die meisten bücher kann ich sicher in einer bibliothek ausleihen.
okay, zabriskie point. im death valley nackt im toten gipsflußbett liegen. ein traum. bei NULL anfangen. (es gibt keine sogenannte zweite chance im leben, nicht wahr? nur die vielen kleinen neuen sich einem IN DEN WEG STELLENDEN ?) aber bei 50 grad im fehlenden schatten traue ich hitzeempfindlicher mir das nicht zu. dieser gips- und borstaub dort, der sich mit den silbrigen schweißperlchen auf meiner äußerst empfindsamen haut vermischen würde, zu sehr erinnerte es mich an das kratzende gefühl, nicht der steinchen am baggerseestrand, nein leider nicht, vielmehr des weißen rollkragenpullis, der mich einst bei sommersonntagsausflügen verletzte.
wenn es irgendwo im death valley klares kaltes und auch trinkbares wasser gäbe, ja dann ...
... könnte ich mich löschen, nachdem "der kampf gegen den gipfel mein menschenherz auszufüllen vermochte und wir uns mich als einen glücklichen menschen vorzustellen hätten".
an der decke hängt ein brandmelder.
er sieht aus wie ein auf einen konkreten gebrauchsgegenstand reduzierter kleinstausschnitt aus einem gemälde von a. r. penck.
einen platz an der sonne gewinnt das los no. losy ...
machtausübende lassen sich immer wieder neue machtausübungsmethoden einfallen, mit denen sie die bemächtigten verblüffen. sie wissen, bekannte methoden sind leichter zu durchbrechen, daher sind gewöhnungseffekte zu vermeiden (z. bsp. einfach nicht abgesprochene tatsachen schaffen, die einem die rückzugsmöglichkeiten blockieren). funktioniert nicht dauerhaft, aber zunächst einmal kostet den bemächtigten allein die verblüffung zeit. zeit, die die machtausübenden für sich gewonnen haben. irgendwann müßte ich doch eigentlich mal explodieren. wieso dauert das so lange, warum ist die haut aus gummi so dehnbar? nein, hohe materialqualität führt nicht zu mehr lebensqualität. an der wand hängt wohlstandsmüll, und es sind diejenigen die schlimmsten, die neben und während ihrer macht das schokadeaufessen tagsüber ausüben.
auch wir sagten als studenten immer, lieber mit >>> sartre uneins sein als mit camus eins. ich habe angefangen, camus zu lesen. das ist ein bedenkliches zeichen ... aber mir gehen erstens von den worten, an denen ich mich festklammere, vor verblüffung die eigenen aus und zweitens ist ...
"das thema des irrationalen ... die vernunft, die sich trübt und durch selbstverneinung befreit. ... am ende dieses schwierigen weges erkennt der absurde mensch seine wahren gründe. wenn er seinen tiefen anspruch mit dem vergleicht, was ihm geboten wird, fühlt er plötzlich, daß er sich abwenden muß. "

"... macht ist ein suchtmittel, das ähnlich wirkt wie schokolade."
und ich unterdrücke ein ohnehin kaum vorhandenes hungergefühl mit der 14. tagescigarette und dem fünften schälchen tagesnescafé.
nachts wache ich nach zwei stunden schlaf auf. schlafwandlerisch, wie von geisterhand geführt, gehe ich in die küche, schnappe mir schokolade aus dem schrank, gehe zurück ins bett und esse, nordöstlich aufgerichtet, die ganze tafel auf. ich denke derweil darüber nach, wie ich mir bei tage vornahm, das zu lassen, weil es nicht gut ist. dann schlafe ich weiter. vorletzte nacht ist das dreimal hintereinander vorgekommen.
ich habe mir mal wieder >>> zabriskie point von >>> antonioni angesehen. die schlußszene ist meine persönliche wunscherfüllung. der ganze wohlstandsmüll explodiert und fliegt in alle himmelsrichtungen. ich bin teil meines wohlstandsmülls. mit etwas phantasie gleicht das bild der explosion dem eines erfrischenden springbrunnens.
welch eine befreiung. WELCH EINE BEFREIUNG !!!
ich möchte nicht verbrennen (brennt eigentlich asche? nein. flugasche?), ich möchte explodieren. das vorweg. aber ich stelle mir gerade vor, meine aus 80 % fremdwohlstandsmüll bestehende wohnung würde abbrennen. meinen gefrierschrank (bofrost sorgt dafür, daß wenigstens das gewicht meiner knochen nicht sinkt), mein bett und vor allem ein paar bücher wären mir wichtig, sie zu behalten. und ein medium, durch das ich mich ab und zu mitteilen kann, das muß gar kein pc sein, ein paar blätter papier, umschläge, meine 37 obligatorisch vorgespitzten bleistifte und ein paar briefmarken reichen aus. okay, meine bücher, mein heiliges. doch beginnt es nicht schon hier mit dem meinen, etwas unbedingt HABEN wollen zu müssen? die meisten bücher kann ich sicher in einer bibliothek ausleihen.
okay, zabriskie point. im death valley nackt im toten gipsflußbett liegen. ein traum. bei NULL anfangen. (es gibt keine sogenannte zweite chance im leben, nicht wahr? nur die vielen kleinen neuen sich einem IN DEN WEG STELLENDEN ?) aber bei 50 grad im fehlenden schatten traue ich hitzeempfindlicher mir das nicht zu. dieser gips- und borstaub dort, der sich mit den silbrigen schweißperlchen auf meiner äußerst empfindsamen haut vermischen würde, zu sehr erinnerte es mich an das kratzende gefühl, nicht der steinchen am baggerseestrand, nein leider nicht, vielmehr des weißen rollkragenpullis, der mich einst bei sommersonntagsausflügen verletzte.
wenn es irgendwo im death valley klares kaltes und auch trinkbares wasser gäbe, ja dann ...
... könnte ich mich löschen, nachdem "der kampf gegen den gipfel mein menschenherz auszufüllen vermochte und wir uns mich als einen glücklichen menschen vorzustellen hätten".
an der decke hängt ein brandmelder.
er sieht aus wie ein auf einen konkreten gebrauchsgegenstand reduzierter kleinstausschnitt aus einem gemälde von a. r. penck.
einen platz an der sonne gewinnt das los no. losy ...
machtausübende lassen sich immer wieder neue machtausübungsmethoden einfallen, mit denen sie die bemächtigten verblüffen. sie wissen, bekannte methoden sind leichter zu durchbrechen, daher sind gewöhnungseffekte zu vermeiden (z. bsp. einfach nicht abgesprochene tatsachen schaffen, die einem die rückzugsmöglichkeiten blockieren). funktioniert nicht dauerhaft, aber zunächst einmal kostet den bemächtigten allein die verblüffung zeit. zeit, die die machtausübenden für sich gewonnen haben. irgendwann müßte ich doch eigentlich mal explodieren. wieso dauert das so lange, warum ist die haut aus gummi so dehnbar? nein, hohe materialqualität führt nicht zu mehr lebensqualität. an der wand hängt wohlstandsmüll, und es sind diejenigen die schlimmsten, die neben und während ihrer macht das schokadeaufessen tagsüber ausüben.
auch wir sagten als studenten immer, lieber mit >>> sartre uneins sein als mit camus eins. ich habe angefangen, camus zu lesen. das ist ein bedenkliches zeichen ... aber mir gehen erstens von den worten, an denen ich mich festklammere, vor verblüffung die eigenen aus und zweitens ist ...
"das thema des irrationalen ... die vernunft, die sich trübt und durch selbstverneinung befreit. ... am ende dieses schwierigen weges erkennt der absurde mensch seine wahren gründe. wenn er seinen tiefen anspruch mit dem vergleicht, was ihm geboten wird, fühlt er plötzlich, daß er sich abwenden muß. "

Bell On A Rip - 2005/06/15 15:18
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