kinderrechte ins grundgesetz!
okay, auch angesichts der zitate in den e-mails halte ich es nach wie vor für empfehlenswert, wenn man sich näher mit einem thema beschäftigen möchte, dieses nicht mit journalistischen erzeugnissen als einziger informationsquelle zu tun. das ist keine kritik, sondern, angesichts der verführungen in rasenden zeiten, eine erinnerung an das grundlegende des quellenstudiums. man muß schon, um ein beispiel zu nennen, neills antiautoritäre erziehung und die entwicklungen zum drinne rumblättern vor sich liegen haben, wenn man verstehen will, was etwa die spiegelredaktion nicht verstehen will, oder um fair zu bleiben, vielleicht auch gar nicht kann usw.
warum, das wird schnell deutlich, wenn man z. bsp. diesen >>> faz-artikel sich einmal zu gemüte führt und sich vorstellt, wieviele menschen es nun gibt, die sich über die geschichte der reformpädagogik informiert glauben. nichts ist unrichtig, der artikel ist auch keineswegs schlecht, nur ... , Sie wissen schon, die kunst des ausschnittes.
noch etwas: die öffentlichkeit diskutiert z. zt. nur einen sehr kleinen anteil des gesamtkomplexes der sexualisierten gewalt. nicht, daß das nicht notwendig und gut und richtig ist, als einstieg. die gefahr jedoch liegt darin, daß die diskussion als ausstieg begriffen werden könnte, als ersatz in form einer leinwand für den größten anteil, der an jedem von uns viel dichter dran ist, manchmal im gleichen haus, manchmal zwei straßen weiter, manchmal als opfer, täter oder zumtätergewordenes opfer, manchmal an orten wie der wewelsburg, manchmal als generationsübergreifende familientradition.
was noch? nachdem "die grünen" (das ist die farbe des faustdicken, das sich hinter dem ein oder anderen ohr befindet) in nrw strafaussetzung für sexuellen mißbrauch forderten und erst nach massiven protesten aus der außergrünlichen öffentlichkeit sich genötigt sahen, diesen programmpunkt schwerenötigen herzens wieder zu entfernen, erhöhte sich damals ihr stimmenanteil von 5 auf 10 %. das sagt hoffentlich nicht zu viel über die wirksamkeit von protest. sicherheitshalber jedoch, und da grün eine zu schöne farbe ist, als daß wir sie dem modrigen schimmel überlassen sollten, braucht es, beispielhaft auch angesichts der jüngsten äußerungen von von hentig und cohn-bendit, noch einmal
herz und hand einer beate klarsfeld,
mehrfach in aktion. dringend!
und am dringendsten: die forderung von rosemarie hein:
Ein Runder Tisch zu den jüngsten Missbrauchsfällen an Schulen und Internaten ist ein erster Schritt, reicht zur Verhinderung von Missbrauchsfällen jedoch nicht aus“, erklärt Rosemarie Hein, Sprecherin für allgemeine Bildung der Fraktion DIE LINKE, zum geplanten Runden Tisch der Bundesministerinnen Kristina Schröder und Annette Schavan am 23. April. Hein weiter:
„Die jüngsten Missbrauchsfälle sind schwere Straftatbestände, die weder entschuldigt noch verharmlost werden dürfen, zumal die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Die lückenlose Aufklärung dieser Fälle hätte schon viel eher beginnen müssen. Die Schuldigen müssen dafür endlich juristisch zur Verantwortung gezogen werden. Die Verjährungsfristen im Zivilrecht müssen heraufgesetzt werden, um die Möglichkeit eines Anspruches auf Schmerzensgeld für Opfer länger zu erhalten.
Das allein reicht aber nicht aus. Es müssen außerdem Konsequenzen für die pädagogische Arbeit gezogen werden, um zukünftig Missbrauchsfälle zu verhindern und schnell eingreifen zu können. Die Rechte und das Selbstbewusstsein von Kindern müssen gestärkt werden, damit sie eine Verletzung ihrer Persönlichkeit artikulieren und sich zur Wehr setzen können. Pauschalverurteilungen von Personengruppen oder Institutionen sind fehl am Platz und dürfen den Blick auf den Kern des Problems nicht trüben. Die Betroffenen müssen wissen, an wen sie sich wenden können.
Darüber hinaus müssen Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen gezielt weitergebildet werden, um der Problematik angemessen begegnen zu können. Wir fordern zusätzliche Stellen für Schulpsychologinnen und -psychologen. Eine bessere finanzielle Ausstattung und Vernetzung von Beratungsstellen, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen ist dringend geboten.
DIE LINKE fordert aus diesen Gründen die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz.
warum, das wird schnell deutlich, wenn man z. bsp. diesen >>> faz-artikel sich einmal zu gemüte führt und sich vorstellt, wieviele menschen es nun gibt, die sich über die geschichte der reformpädagogik informiert glauben. nichts ist unrichtig, der artikel ist auch keineswegs schlecht, nur ... , Sie wissen schon, die kunst des ausschnittes.
noch etwas: die öffentlichkeit diskutiert z. zt. nur einen sehr kleinen anteil des gesamtkomplexes der sexualisierten gewalt. nicht, daß das nicht notwendig und gut und richtig ist, als einstieg. die gefahr jedoch liegt darin, daß die diskussion als ausstieg begriffen werden könnte, als ersatz in form einer leinwand für den größten anteil, der an jedem von uns viel dichter dran ist, manchmal im gleichen haus, manchmal zwei straßen weiter, manchmal als opfer, täter oder zumtätergewordenes opfer, manchmal an orten wie der wewelsburg, manchmal als generationsübergreifende familientradition.
was noch? nachdem "die grünen" (das ist die farbe des faustdicken, das sich hinter dem ein oder anderen ohr befindet) in nrw strafaussetzung für sexuellen mißbrauch forderten und erst nach massiven protesten aus der außergrünlichen öffentlichkeit sich genötigt sahen, diesen programmpunkt schwerenötigen herzens wieder zu entfernen, erhöhte sich damals ihr stimmenanteil von 5 auf 10 %. das sagt hoffentlich nicht zu viel über die wirksamkeit von protest. sicherheitshalber jedoch, und da grün eine zu schöne farbe ist, als daß wir sie dem modrigen schimmel überlassen sollten, braucht es, beispielhaft auch angesichts der jüngsten äußerungen von von hentig und cohn-bendit, noch einmal
herz und hand einer beate klarsfeld,
mehrfach in aktion. dringend!
und am dringendsten: die forderung von rosemarie hein:
Ein Runder Tisch zu den jüngsten Missbrauchsfällen an Schulen und Internaten ist ein erster Schritt, reicht zur Verhinderung von Missbrauchsfällen jedoch nicht aus“, erklärt Rosemarie Hein, Sprecherin für allgemeine Bildung der Fraktion DIE LINKE, zum geplanten Runden Tisch der Bundesministerinnen Kristina Schröder und Annette Schavan am 23. April. Hein weiter:
„Die jüngsten Missbrauchsfälle sind schwere Straftatbestände, die weder entschuldigt noch verharmlost werden dürfen, zumal die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Die lückenlose Aufklärung dieser Fälle hätte schon viel eher beginnen müssen. Die Schuldigen müssen dafür endlich juristisch zur Verantwortung gezogen werden. Die Verjährungsfristen im Zivilrecht müssen heraufgesetzt werden, um die Möglichkeit eines Anspruches auf Schmerzensgeld für Opfer länger zu erhalten.
Das allein reicht aber nicht aus. Es müssen außerdem Konsequenzen für die pädagogische Arbeit gezogen werden, um zukünftig Missbrauchsfälle zu verhindern und schnell eingreifen zu können. Die Rechte und das Selbstbewusstsein von Kindern müssen gestärkt werden, damit sie eine Verletzung ihrer Persönlichkeit artikulieren und sich zur Wehr setzen können. Pauschalverurteilungen von Personengruppen oder Institutionen sind fehl am Platz und dürfen den Blick auf den Kern des Problems nicht trüben. Die Betroffenen müssen wissen, an wen sie sich wenden können.
Darüber hinaus müssen Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen gezielt weitergebildet werden, um der Problematik angemessen begegnen zu können. Wir fordern zusätzliche Stellen für Schulpsychologinnen und -psychologen. Eine bessere finanzielle Ausstattung und Vernetzung von Beratungsstellen, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen ist dringend geboten.
DIE LINKE fordert aus diesen Gründen die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz.
Bell On A Rip - 2010/03/18 17:47
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