im café, extra ganz hinten sitzend, im eckchen, & trotzdem ...
wenn jemandem der kaffeelöffel aus der hand gleitet, woraufhin dieser zu boden fällt, fällt bereits, von jederfrau/man eröhr- und äugbar, der kaffeelöffel zu boden. wozu aber muß einem dann noch von dem, dem das mißgeschick passierte, dieses gesondert mitgeteilt werden?
wie soll man da in ruhe arbeiten können?
"ein zweiunddreißigjähriger waldarbeiter ist von einem baum erschlagen worden."
"Du, hör' mal!" waren die worte, die der unverlangt zitierten nachricht vorausgingen.
"neuerdings werden die gelben säcke am montag auf die straße gestellt."
im ganzen leben habe ich niemals, an welchem infragekommenden wochentag auch immer, irgendetwas auf die straße gestellt, nicht mal mich selbst als street whore, und also werde ich auch in zukunft nicht damit beginnen, montags in dieser weise mit irgendwelchen säcken zu verfahren. ich besitze gar keine säcke, weder gelbe noch andersfarbige. und iktareuse arschlöcher, mögen sie noch so große sein, auch mit ihnen würde ich, mitmensch, der man schließlich ist, keinen jeglichen asphalt abdecken, sie stattdessen höchstpersönlich in die innere bringen.
the elderly couple; es hat sich nichts zu sagen, sitzt schweigend vor beider tassen kaffee. trinkt kaffee, keine ahnung, vielleicht, weil man kaffee trinkt in einem café. oder so. es sieht mich dauernd an, das paar, fast verstohlen, aber doch mich mit den blicken durchbohren wollend. anlaß für mich, mir über gänzlich unterschiedliche lebensmodi gedanken zu machen. kurz. fast scheint es, als könnten die beiden sich anschweigenden nicht ertragen, daß ich mich sehr gut ertrage, wenn ich hier allein im hinteren eckchen sitze, um gelegentlich einen blick schweifen lassen, arbeiten, vor allem aber genußvoll schweigen zu können. bevor die vorstellung übelkeit bei mir auslöst, daß die beiden, wenn sie nachhause zurückkehren, eine weiße tischdecke auf dem tisch in einem raum, den sie wahrscheinlich seit 40 jahren wohnzimmer nennen, vorfinden werden, senke ich mein haupt zum schreibblock und negiere die anwesenheit des paares, indem ich es vergesse. und doch ist es da, das paar, nämlich hier, in meinen zeilen. diese paar wörter sind es, die ich die funktion erfüllen lasse, nicht in gleicher weise zu versteinern, wie ich es dem älteren paar unterstelle. möglich ist dies jedoch nur für den gegenwärtigen augenblick, in dem ich sie aufschreibe. ich bin dem paar dankbar für diesen augenblick. schon im nächsten, etwa, wenn ich das café als freier mensch verlassen haben werde, hilft mir das versteinerte paar nicht mehr dabei, nicht selbst zu versteinern, und der böige wind der eigenverantwortung bläßt mir wieder unwiderstehlich ins gesicht.
habe ich eigentlich schon erzählt, daß mir die bleistiftspitze abgebrochen ist? nein? nun, mir ist die bleistiftspitze abgebrochen. & ich finde keinen spitzer! ich wünsche einen angenehmen & hochkonzentrierten arbeitstag! :-)
wie soll man da in ruhe arbeiten können?
"ein zweiunddreißigjähriger waldarbeiter ist von einem baum erschlagen worden."
"Du, hör' mal!" waren die worte, die der unverlangt zitierten nachricht vorausgingen.
"neuerdings werden die gelben säcke am montag auf die straße gestellt."
im ganzen leben habe ich niemals, an welchem infragekommenden wochentag auch immer, irgendetwas auf die straße gestellt, nicht mal mich selbst als street whore, und also werde ich auch in zukunft nicht damit beginnen, montags in dieser weise mit irgendwelchen säcken zu verfahren. ich besitze gar keine säcke, weder gelbe noch andersfarbige. und iktareuse arschlöcher, mögen sie noch so große sein, auch mit ihnen würde ich, mitmensch, der man schließlich ist, keinen jeglichen asphalt abdecken, sie stattdessen höchstpersönlich in die innere bringen.
the elderly couple; es hat sich nichts zu sagen, sitzt schweigend vor beider tassen kaffee. trinkt kaffee, keine ahnung, vielleicht, weil man kaffee trinkt in einem café. oder so. es sieht mich dauernd an, das paar, fast verstohlen, aber doch mich mit den blicken durchbohren wollend. anlaß für mich, mir über gänzlich unterschiedliche lebensmodi gedanken zu machen. kurz. fast scheint es, als könnten die beiden sich anschweigenden nicht ertragen, daß ich mich sehr gut ertrage, wenn ich hier allein im hinteren eckchen sitze, um gelegentlich einen blick schweifen lassen, arbeiten, vor allem aber genußvoll schweigen zu können. bevor die vorstellung übelkeit bei mir auslöst, daß die beiden, wenn sie nachhause zurückkehren, eine weiße tischdecke auf dem tisch in einem raum, den sie wahrscheinlich seit 40 jahren wohnzimmer nennen, vorfinden werden, senke ich mein haupt zum schreibblock und negiere die anwesenheit des paares, indem ich es vergesse. und doch ist es da, das paar, nämlich hier, in meinen zeilen. diese paar wörter sind es, die ich die funktion erfüllen lasse, nicht in gleicher weise zu versteinern, wie ich es dem älteren paar unterstelle. möglich ist dies jedoch nur für den gegenwärtigen augenblick, in dem ich sie aufschreibe. ich bin dem paar dankbar für diesen augenblick. schon im nächsten, etwa, wenn ich das café als freier mensch verlassen haben werde, hilft mir das versteinerte paar nicht mehr dabei, nicht selbst zu versteinern, und der böige wind der eigenverantwortung bläßt mir wieder unwiderstehlich ins gesicht.
habe ich eigentlich schon erzählt, daß mir die bleistiftspitze abgebrochen ist? nein? nun, mir ist die bleistiftspitze abgebrochen. & ich finde keinen spitzer! ich wünsche einen angenehmen & hochkonzentrierten arbeitstag! :-)
Bell On A Rip - 2008/01/12 14:21
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